Aktuelles Remis im Testderby Ein gutes Testspiel der beiden Ortsnachbarn TuS Hemmerde und SSV Mühlhausen II sahen die zahlreichen Zuschauer am Mittwochabend im Hemmerder TuS-Tempel. Am Ende trotzte die Erste der SSV-Reserve ein 2:2 ab, hätte bei besserer Chancenverwertung sogar durchaus als Sieger vom Platz gehen können. Das Programm der letzten Tage hatte es in sich. Freitag Spinning bei Rekordtemperaturen, Sonntag 90 Minuten Pokalspiel gegen GS Cappenberg und am Montag eine 90-Minuten-Zusatzschicht auf dem Rad im Lifestyle in Unna. Wer nun denkt, dass ein bisschen Fahrrad fahren ja nicht so schwer sein kann, der wird sich spätestens dann getäuscht sehen, wenn er auf dem Rad sitzt, steht, liegt oder vor Schwäche hängt. Bereits nach 20 Minuten ließ die Kursleiterin den Sattel abmontieren, damit auch ja kein TuS-Spieler auf die Idee kommen möge, sein Gesäß für einen Moment abzusetzen. Zur Belohnung für eine schweißtreibende Einheit gab es am Dienstag einen freien Tag. Am Mittwoch nun stand der Härtetest gegen den Dorfnachbarn, der in den letzten Jahren in der A-Liga immer eine gute Rolle gespielt hat, an. Für die Bewässerung sorgte diesmal nicht nur der Rasensprenger sondern auch der kurzfristig eingetretene Landregen. Der TuS agierte im Vergleich zu den letzten Spielen diesmal etwas defensiver mit drei Sechsern vor der Abwehrkette. Die Gäste, betreut vom ehemaligen Hemmerder Christian "Müse" Müseler, erwischten den besseren Start und ließen Ball und Gegner gut laufen. Zunächst konnte Keeper Dominik Berz in hoher Not nach wenigen Minuten noch einen Schuss des Gegners parieren. In der elften Spielminute musste er dann aber doch hinter sich greifen. Nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte spielte der SSV in die Tiefe. Der startende Spieler konnte nur noch per Foulspiel gestopt werden. Den fälligen Freistoß aus 18 Metern verwandelte Hamza Akman zur Gästeführung. Auch in der Folgezeit bekam der TuS zu wenig Zugriff auf den Gegner, der immer wieder Platz hatte. Berz verhinderte zwei mal einen höheren Rückstand. Der TuS wurde im Verlauf der ersten Halbzeit stärker. Zunächst scheiterten aussichtsreiche Konterangriffe aber immer wieder an Ungenauigkeiten beim letzten Pass. Chancen gab es so erst gegen Ende des ersten Durchgangs. Eine Hereingabe von Ralf Zarych fand keinen Abnehmer, ein Abschluss von Raphael von Rekowski ging abgefälscht knapp am Tor vorbei. Dann war es allerdings soweit. Sven Fischer legte bei einem Konter per Kopf den Ball in den Lauf von Zarych, der diesmal selbst den Abschluss wählte und den Keeper zum 1:1 überwand. Kurz darauf hätte Fischer eigentlich den nächsten Treffer nachlegen müssen, doch er fand aus kurzer Distanz im Torwart seinen Meister. Die Zuschauer waren zur Halbzeit zufrieden. Mantaplatte und Gerstensaft fanden reißenden Absatz, so dass Currysoße und Hopfengetränk in den nächsten Tagen erstmal nachgeordert werden müssen. Fußballerisch gab der TuS in der zweiten Halbzeit nochmal richtig Gas. Eine Ecke von Rekowski verlängerte Zarych auf Fischer, der in der 48.Minute wenig Mühe hatte, aus wenigen Metern zum 2:1 zu treffen. Die Hemmerder hatten in den zweiten 45 Minuten mehr Zugriff auf den Gegner, verschoben besser und ließen den SSV kaum noch gefährlich zum Abschluss kommen. Im Gegenteil: Der TuS war wesentlich näher am 3:2 dran als der Gegner. Doch wie schon in den Vorwochen fehlte das nötige Zielwasser. So blockte ein Verteidiger den Schuss von Damian Glombik noch auf der Linie, Mütze Kuhlmann scheiterte ebenso am Torwart wie später auch Chrissy Beyer mit dem "Mäusehammer". Etwas überraschend fiel da in der 75.Minute schon das 2:2. als Akman aus zentraler Position zu viel Platz hatte und den Ball über Torwart Berz hinweg ins Netz beförderte. Der Ausgleich hinterließ allerdings keine Spuren beim TuS, der weiterhin den Weg nach vorne suchte. Zwischenzeitlich wechselte das Trainergespann des TuS stolze acht mal aus. Diszipliniert fügten sich alle Spieler in die bestehende Ordnung ein. Trotzdem geriet das Unentschieden bei der letzten SSV-Szene nochmal in Gefahr, doch die Gäste spielten ihren letzten guten Angriff zu ungenau aus. Nach der Partie merkte Chrissy Beyer an aufgrund seines fortgeschrittenen Alters leichte Verschleißerscheinungen zu verspüren, was Edel-Fan und Zweite-Mannschafts-Motor Dustin Heuser zu der Aussage veranlasste: "Zehner spielen, ein bisschen rumstehen und Bälle verteilen, das bekomm ich noch hin!" "Wir haben aufgrund des starken Gegners aus der A-Liga, mit dem wir gerechnet haben, unser Spielsystem angepasst. Daran mussten wir uns die erste Viertelstunde, 20 Minuten erstmal gewönnen. Mühlhausen hat in der ersten halben Stunde den Ball recht gut laufen lassen. Da hatten wir überhaupt keinen Zugriff. Was dann besser geworden ist. In der zweiten Halbzeit haben wir gewechselt. In den ersten 15, 20 Minuten der zweiten Halbzeit waren wir dann ganz klar besser, hätten mindestens zwei, drei Tore erzielen und den Vorsprung ausbauen müssen. Dann kriegen wir ein blödes 2:2, waren dann nochmal am Drücker. Wir waren in der zweiten Halbzeit meiner Meinung nach ganz klar die bessere Mannschaft und sind somit verdient mit einem Unentschieden da raus gegangen, wobei ich eigentlich davon ausgegangen bin, dass wir aufgrund der zweiten Halbzeit das Ding hätten gewinnen müssen", meinte Trainer Damian Glombik nach dem Spiel. Am Wochende geht es für die Erste übrigens nicht wie ursprünglich geplant im Test gegen den TuS Voßwinkel II weiter. Nein, unsere Erste muss in der zweiten Pokalrunde gegen den SV Langschede ran. Grund dafür ist, dass das vergangene Pokalspiel gegen Cappenberg nachträglich am grünen Tisch mit 2:0 für den TuS gewertet wurde. Die Cappenberger hatten nur ihre Zweite Mannschaft nach Hemmerde geschickt, was offenbar dem Sponsor, einem Gerstensafthersteller, und dem Kreisvorstand missfällt, weil es zur Abwertung des Wettbewerbs führt. Wie dem auch sei, das Produkt des Konkurrenten Veltins wurde auch gegen Cappenberg II im TuS-Tempel am Sonntag in großem Maße verzehrt. TuS Hemmerde - SSV Mühlhausen II 2:2 (1:1) TuS: Berz - Goecke (73.Pielken), Glombik, Kimpel (75.Berkemeyer), Beckhoff (65.Schole) - Pothmann (46.Maschinski), von Rekowski (77.Kuckhoff), Beyer - Kuhlmann (80.Börekci), Fischer (69.Goldschmidt), Zarych (75.Apak) 0:1 Akman (11.), 1:1 Zarych (44.), 2:1 Fischer (48.), 2:2 Akman (75.)