Aktuelles Klar unterlegen im letzten Test Auf eine misslungene Generalprobe folgt ja meist anschließend ein erfolgreicher Auftritt. Wollen wir hoffen, dass es sich im Falle unsere Ersten Mannschaft genau so verhält. Denn unter das Testspiel am gestrigen Mittwochabend im diesmal nur spärlich gefüllten TuS-Tempel kann man schnell einen Haken machen. Seit Dienstag ist es offiziell. Der TuS bietet wahrscheinlich erstmals in seiner Geschichte eine Dauerkarte an. Ein Dankeschön gerade für die vielen treuen Fans. Für 30 Euro berechtigt die neue "Red Card", die in der Hauptfarbe des TuS gehalten ist und in jede Geldbörse passt, zum kostenfreien Eintritt bei allen Meisterschaftsheimspielen dieser Saison. Schüler, Studenten, Azubis, Arbeitslose, Rentner und (Schwer)behinderte können die Karte zum ermäßigten Preis von 20 Euro erhalten. Frauen und Kinder haben nach wie vor freien Eintritt zu allen Spielen. Die Karten können bei Co-Trainer Tim Radke nachgefragt werden. Klar, dass sich der ehemalige Schützenkönig und Edelfan Dustin Heuser sofort auf Lebenszeiten die Karte mit der Nummer 01 sicherte. Die Nummer 09 ist bereits für Herrn Katzenberg reserviert. Die 04 ist überraschenderweise noch frei. Im letzten Testspiel gegen den starken B-Ligisten Westfalia Rhynern III sah die Personalsituation recht angespannt aus. So halfen kurzfristig noch die beiden Altherrenspieler Ralf Dieckmann und Enver Vejzovic aus. Beide standen auch gleich in der Startelf und bildeten gemeinsam mit Domenic Maschinski die "70er"-Fraktion. Neben diesen dreien erhielten einige Spieler, die bisher noch nicht so viele Minuten auf dem grünen Rasen verbracht haben, ihre Einsatzzeiten. Andere Spieler wie Chrissy Beyer, Raphael von Rekowski, Damian Glombik oder Ralf Zarych bekamen erstmal Pause, um sich für den am Sonntag beginnenden Meisterschaftsstart zu schonen. Vom Anpfiff weg war erkennbar, dass Rhynern an diesem Tag die besseren Karten haben würde. Der TuS kam in den Zweikämpfen oft einen Schritt zu spät, offenbarte Lücken im Defensivverhalten und wirkte alles andere als sicher. Torwart Ralf Dieckmann zeigte in den ersten 25 Minuten gleich mehrfach seine Qualitäten im "Eins-gegen-Eins" und bewahrte seine Mannschaft so vor einem frühen Rückstand. Dem TuS fiel offensiv nicht viel ein. Oft wurde schon fast aus Verzweiflung der lange Ball gesucht. Ein Abschluss von Enver Vejzovic, der einige Meter am Tor vorbei ging, war noch mit die aufregendste Szene aus Sicht der Heimmannschaft. Der erste Gegentreffer fiel dann ausgerechnet nach einer eigenen Ecke. Rhynerns Torwart fing den Ball ab, schlug das Spielgerät schnell und weit ab. Hemmerde zeigte sich zu zögerlich im Zweikampf, eine ausreichende Absicherung war nicht vorhanden und das letztlich entscheidende Laufduell ging verloren. 0:1! Rhynern nutzte diese Phase und legte das 2:0 nach. Eine Hereingabe und ein halbes Luftloch später durfte Ralf Dieckmann den Ball erneut aus dem Netz fischen. Es wurde in der Folgezeit nicht besser. Ein Gästespieler erhielt auf der linken Seite den Ball, zog mit Tempo nach innen, ließ noch drei TuS-Spieler stehen und traf ins lange Eck zum 3:0. Es sah zur Pause nicht rosig aus. Das Ergebnis war in dieser Höhe eher noch schmeichelhaft. Zur zweiten Halbzeit kamen dann mit Dominik Berz. Chrissy Beyer und Martin Kuhlmann bewährte Stammkräfte in die Partie, die nun aus Hemmerder Sicht etwas besser wurde. Die Hausherren bekamen nun ein wenig mehr Zugriff auf den Gegner. Trotzdem fiel das 1:3 unerwartet. Der Keeper der Gäste klärte jenseits seines Tores den Ball mit einem weiten Schlag. Verteidiger Lennart Kimpel, der knapp in der Hälfte des Gegners stand, nahm das Spielgerät direkt und traf aus sagenhaften 50 Metern ins verwaiste Tor. Da konnte sich der Torwart auf seinem Rückweg ins Gehäuse so lang machen, wie er wollte. Nun davon zu sprechen, dass der TuS drauf und dran war, das Spiel zu drehen, wäre vermessen. Es fehlten schlichtweg gute Tormöglichkeiten, sieht man mal von einem Torabschluss von Lars Goecke nach vorherigem Solo ab. Die Gäste waren durch ihre Konter jederzeit gefährlich. In der Endphase stand die Latte des Hemmerder Tores einmal im Weg. In der Schlussminute machte Rhynern dann nach einem Konter doch noch das 4:1. Wohl aus Sicht eines Zuschauers aus Abseitsstellung! So war aus der Außenzone deutlich zu hören: "Ey, Schiri, mit dieser Aktion hast du das ganze Spiel verpfiffen!" Sei es drum. Rhynern gewann am Ende absolut verdient. Für den TuS war es das schwächste Spiel der Vorbereitung. Bleibt zu hoffen, dass es am Sonntag beim ersten Meisterschaftsspiel um 13 Uhr in Oberaden besser läuft. Bekanntlich folgt ja einer misslungenen Generalprobe oft eine überzeugende Premiere. TuS Hemmerde - Westfalia Rhynern III 1:4 (0:3) TuS: Dieckmann (46.Berz) - Pielken, Berkemeyer, Kimpel, Börekci (46.Beyer) - Goecke (60.Glombik), Maschinski, Apak - Kuckhoff (46.Kuhlmann), Schole - Vejzovic 0:1 (26.), 0:2 (29.), 0:3 (37.), 1:3 Kimpel (48.), 1:4 (90.) Kommentar vom Trainer: Damian Glombik: "Wir haben eine sehr zusammengewürfelte Mannschaft auf dem Platz gehabt, mit Ralf Dieckmann im Tor und Enver im Sturm, da wir momentan durch die Urlaubszeit sehr gebeutelt sind. Entsprechend sind wir so mit einer kompletten Mannschaft, die so noch nie zusammen gespielt hat und so glaub ich auch nicht mehr so schnell zusammen spielen wird, ins Spiel gegangen, was sich dann logischerweise in den Abläufen bemerkbar gemacht hat. Da hat dann auch das Taktische überhaupt nicht zusammengepasst, weil die Leute so noch nicht zusammengespielt haben. Entsprechend war es dann schwer einen vernünftigen Spielfluss hinzukriegen. Nichts desto trotz haben wir unsere Aufgabe nicht wirklich gut erledigt, wir sind nicht in die Zweikämpfe gegangen, wir haben die Abstände nicht hinbekommen. Entsprechend haben wir dann Gegentore bekommen und sind nur dank unserem Torwart mit einem 0:3 zur Pause gut bedient gewesen. Wir hätten da auch schon fünf Stück im Draht haben können. In der zweiten Halbzeit haben wir dann auf zwei Positionen gewechselt. Dann sah es ein bisschen besser aus, dann haben wir ein wenig mehr Zugriff bekommen. Wir haben dann verdientermaßen das Anschlusstor gemacht, waren besser im Spiel. Wir haben noch die ein oder andere Chance zugelassen, wobei man dazu sagen musste, dass fast alle Spieler, die auf dem Platz standen, noch nicht so viele Trainings- und Spieleinheiten hatten. Im Großen und Ganzen bin ich aber nicht zufrieden mit dem, was wir da hin bekommen haben. Das Ergebnis ist erstmal zweitrangig. Es war der letzte Test vor dem Meisterschaftsspiel. Am Sonntag geht es nach Oberaden. Da ist es entscheidend, dass wir definitiv drei Punkte holen."